Ein Bad erfrischt den Körper, eine Tasse Tee den Geist - Sprichwort aus Japan
Das Tee nicht nur ein leckeres Heißgetränk und gesunde Alternative zum Kaffee, sondern auch Heilmittel ist, wussten schon die Chinesen, die Tee schon vor über 5000 Jahren genossen haben, allerdings als losen Tee, wie er auch heute wieder gerne genossen wird.
Doch woher kommt der Teebeutel, den wir tagtäglich verwenden und die Zubereitung des Tees einfach und unkompliziert macht?
Hier ein Ausflug in die Geschichte des Teebeutels
Die Geschichte des Teebeutels beginnt im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in New York. Hier überlegte der Teehändler Thomas Sullivan, wie er seinen Tee günstiger verkaufen könne und begann daher damit, die losen Teeblätter in kleine Seidensäckchen umzufüllen. Seine Kunden tauchten die Beutel direkt ins Wasser ein, da sie den eigentlichen Sinn als Versandverpackung missverstanden. Da der Vorgang sehr gut funktionierte und man so bei der Herstellung eine Kanne zum Umfüllen sparen konnte, stieg die Nachfrage nach den Seidenbeuteln stark an. Der Teebeutel war geboren.
In den späteren Jahren kamen Aufgussbeutel in die Kritik, weil andere Teebeutel-Hersteller minderwertige Kräuter und Abfälle als Zusatzstoffe hineingaben, um den Tee zu strecken. Der Brite John Horniman reagierte darauf, indem er seine (nun aus Papier bestehenden) Beutel mit Leim verklebte. Da der Leim den Geschmack des Tees beeinflusste, musste die Idee noch verbessert werden. Schließlich gelang es dem deutschen Unternehmen Teekanne, die Erfindung des Teebeutels nach und nach zu perfektionieren. Den Aufgussbeutel, wie wir ihn heute kennen, gibt es seit Ende der 1940er Jahre. Adolf Rambold, auf den die aktuelle Teebeutel-Version maßgeblich zurückgeht, patentierte sowohl den Doppelkammerbeutel als auch den Heftklammerverschluss. Die auch von Rambold entwickelte Teepackmaschine ermöglichte ab 1949 die serienmäßige Produktion des Beutels.
Teebeutel vs. loser Tee
Bei vielen Verbrauchern kursiert das Gerücht, dass loser Tee gegenüber Beuteltee große qualitative Unterschiede aufweist. Tatsächlich kommt der Beuteltee jedoch meist von denselben Plantagen wie loser Tee und steht ihm daher in nichts nach. Dass nur Teeabfälle für Beuteltee verwendet werden, ist ebenfalls falsch.
Was bei Tee aus Aufgussbeuteln jedoch wirklich schlechter ausfällt, ist das Aroma. Geschmacksstoffe brauchen viel Platz, um sich zu entfalten und dieser ist bei Beuteltee nicht vorhanden. Der Tee in Beuteln ist jedoch stärker zerkleinert, wodurch wiederum mehr Aroma und Koffein freigesetzt werden kann. Genießer von losem Tee können ihren Tee zudem individuell dosieren und haben beim Kauf eine größere Auswahl an Sorten. Auch gehen sie der Mikroplastik aus dem Weg, die in Beuteltee häufig noch in geringen Mengen vorhanden ist.
Doch nicht in jedem Aspekt ist loser Tee dem Beuteltee vorzuziehen. So sind Aufgussbeutel wesentlich alltagstauglicher, da sie sich ohne ein weiteres pflegebedürftiges Tool kinderleicht verwenden lassen. Nicht umsonst wird etwa 80 % des angebauten Tees in Beuteln verpackt.
Welche Eigenschaften sollte ein guter Teefilter mitbringen?
Aufgussbeutel und Teefilter sollen den Teegenuss vereinfachen und den Tee geschmacklich und qualitativ nicht negativ beeinflussen. Papier-Teefilter sollten daher folgende Eigenschaften aufweisen:
- chlorfrei gebleicht
- leichte Entnahme aus der Packung
- leichte Befüllbarkeit mit Tee
- keine ökologisch oder gesundheitlich bedenklichen Bestandteile
- doppelte Bodenfalte für mehr Stabilität
Wie entsorge ich Aufgussbeutel richtig?
Aufgussbeutel bestehen aus unterschiedlichen Materialien, was die Frage nach der Entsorgung verkompliziert. So besteht ein Beutel in der Regel aus einem Filterpapierbeutel, einem Faden, einem Papierzettel und einer Klammer. Da all diese Materialien umweltfreundlich und biologisch abbaubar sind, gehören die Beutel meist einfach in den Biomüll. Diese Entsorgung empfiehlt auch das Bundesumweltministerium.
Leider ist es jedoch nicht immer so einfach. So werden auch Aufgussbeutel verkauft, die synthetisches Papier oder Kunststoffe enthalten – und somit auch Mikroplastik. Gemeint sind insbesondere diese Teebeutel-Produkte:
- Aufgussbeutel aus Bio-Kunststoffen
- Aufgussbeutel, die Nylon und PET enthalten
- Pyramiden-Aufgussbeutel aus Kunststoffen
- Beutel ohne Schnur (da sie oft von einem Kunststoff-Leim oder einer Kunststoff-Naht zusammengehalten werden)
Weiterhin enthalten Einkammerbeutel zu einem geringen Teil Siegelfasern aus Polypropylen. Und damit Aufgussbeutel auch bei hohen Temperaturen Bestand haben, bestehen sie aus einem Nassfestigkeitsmittel, bei dem es sich um ein synthetisches Polymer handelt. Aus diesen Gründen bietet es sich im Sinne der Umwelt an, Tee-Aufgussbeutel nicht im Biomüll, sondern im Restmüll zu entsorgen. Viele Anbieter wie Lebensbaum und Alnatura bemühen sich bereits, vollständig kunststofffreie Aufgussbeutel herzustellen.
Welche nachhaltigen Alternativen zum Beuteltee gibt es?
Wiederverwendbare Teefilter
Einfache Teefilter und fertig gefüllte Aufgussbeutel bestehen in der Regel aus einem speziellen Papier und müssen nach einer einmaligen Verwendung entsorgt werden. Es gibt jedoch auch Teefilter, die sich für einen mehrmaligen Gebrauch über viele Jahre eignen. Sie werden aus Baumwolle hergestellt und lassen sich über längere Zeit wieder befüllen und aufbrühen.
Teesieb
Bei einem Teesieb handelt es sich, wie der Name schon vermuten lässt, um ein kleines Sieb. Das Teesieb ist meist an einer Kette oder einer Art Zange befestigt und kann dadurch in die Tasse oder die Kanne eingehängt werden. Es besteht üblicherweise aus Edelstahl, Keramik, Kunststoff oder einem anderen, geschmacksneutralen Material. Je nach bevorzugter Teesorte und der Größe der Teeblätter gibt es feinmaschigere und weitmaschigere Siebe. Teesiebe sind wiederverwendbar und können einfach unter fließendem Wasser gesäubert werden.
Tee Ei
Das Tee Ei ist von der Einsatzart mit dem Teesieb vergleichbar, ist aber im Gegensatz zu diesem vollständig verschlossen. Aus diesem Grund gleicht das Produkt einem Ei, was ihm seinen Namen gegeben hat. Auch ein Tee Ei kannst du mithilfe eines Hakens oder einer Kette leicht am Rand deines Teegefäßes befestigen.
Gewürzsäckchen
Als Gewürzsäckchen werden kleine Leinensäcke bezeichnet, die eigentlich zum Eingeben und Herausnehmen von Gewürzen beim Kochen verwendet werden. Alternativ lassen sie sich aber auch genauso gut als Aufgussbeutel für Tee einsetzen. Wie die Baumwoll-Teefilter kannst du Gewürzsäckchen mit ein wenig Fingerfertigkeit einfach selbst herstellen.
Integriertes Teesieb
Im Handel sind Teekannen und sogar Tassen erhältlich, die bereits ein fest integriertes Teesieb haben. Auf diese Weise bist du für jeden spontanen Teegenuss bestens vorbereitet.
Ohne Filter oder Sieb
Um Tee richtig zu brühen, wird weder ein Teefilter noch eine Alternative zwingend benötigt. So kannst du den losen Tee auch einfach in die Kanne oder in die Tasse geben und heißes Wasser darübergießen. Gerade großblättriger Tee sinkt nach kurzer Zeit von allein auf den Boden, sodass sich der Tee ungehindert trinken lässt. Natürlich solltest du darauf achten, den Tee durch zu schnelles Trinken oder durch Umrühren nicht aufzuwirbeln.
Kann ich Teefilter selber machen?
Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Tee-Aufgussbeutel auch ganz einfach selbst herstellen. Anleitungen dafür findest du viele im Internet. Wichtig ist, dass du ein feinmaschiges, aber durchlässiges Material verwendest. Infrage kommen hier vor allem Baumwolle oder Leinen. Recycle gern ein altes T-Shirt oder Küchenhandtuch, in dem du den benötigten Stoff herausschneidest. Zusätzlich brauchst du eine Schnur oder ein Garn sowie etwas, das die Schnur später erschwert. Mit ein paar Nahtstichen ist der Teebeutel fertig und du kannst mit dem Teegenuss beginnen.
Wie reinige ich selbst gemachte Teefilter?
Damit du deinen selbst hergestellten Teefilter nach Belieben wiederverwenden kannst, musst du ihn richtig säubern und pflegen. Bei Kräutertees reicht es hier in der Regel aus, wenn du den Beutel unter fließendem Wasser ausspülst und ihn dann trocknen lässt. Um ihn zu desinfizieren empfiehlt es sich darüber hinaus, ihn hin und wieder mit kochendem, klaren Wasser aus dem Wasserkocher zu übergießen.
Sollte der Teefilter durch einen häufigen Gebrauch oder durch schwarze Teesorten verfärben, stellt auch das kein Problem da. Weiche deinen Teefilter in diesem Fall in Zitronensaft ein und wasche ihn anschließend mit Seife und Wasser aus. Sei dabei besonders gründlich, damit keine Spülmittelreste im Teefilter zurückbleiben. Je nach Art der Herstellung und den verwendeten Materialien lassen sich einige selbst gemachte Aufgussbeutel auch in der Waschmaschine reinigen.
Quelle:
https://natural-hygge.de/nachhaltige-teebeutel-naehen/
https://de.wikipedia.org/wiki/Teebeutel
https://www.teewiki.org/wiki/Teefilter
https://www.br.de/radio/bayern1/loser-tee-vs-teebeutel-100.html
https://www.t-online.de/leben/essen-und-trinken/id_62097214/ist-loser-tee-besser-als-teebeutel-.html
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/trinken/tee/pwiedaskleineabcderteezubereitung100.html
https://utopia.de/ratgeber/kommen-teebeutel-in-den-biomuell/
https://kommunikationpur.com/geschichte-des-teebeutels/
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