Genügt eine Papierverpackung nicht, scheint es tatsächlich nur Plastik als preiswerte Alternative zu geben. Das ist außerdem bequem und billig. Existiert überhaupt eine Alternative zu Plastik als Verpackungsmaterial?
Sieh einmal genau hin! Einiges, was zunächst wie Plastik aussieht, erweist sich spätestens beim Anfassen als etwas anderes: nämlich Zellophan. Es wird Zeit, dass dieser vor mehr als 100 Jahren entwickelte Kunststoff wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein tritt, denn anders als übliche erdölbasierte Kunststoffe ist Zellophan biologisch abbaubar.
Entdecke Cellophanbeutel und Cellophanpapier als kompostierbare Alternative aus einem nachhaltigen Rohstoff. Erfahre mehr Wissenswertes über das faszinierende und umweltfreundliche Material.
2. Wer hat Cellophan erfunden?
Erfinder der Verpackungsfolie war der Chemiker Jacques Edwin Brandenberger, der 1908 in der Schweiz das Zellglas erfand und unter dem Markennamen „Cellophan“ anbot. Der Name setzt sich aus dem Rohstoff Cellulose sowie dem altgriechischen Wort „diaphanes“ für „durchsichtig“ zusammen. „Cellophan“ ist also keine parallele Materialbezeichnung für Cellulosehydrat, sondern eine Marke. Der Wortgebrauch als Synonym ist vergleichbar mit „Tempo“ für ein Papiertaschentuch oder „Tesa“ für ein Klebeband. Ist ein Produkt erfolgreich, stellen es bald weitere Hersteller her.3. Wie wird Zellophan hergestellt?
Kurz gesagt besteht Zellophan aus Zellulosehydrat. Sein Ausgangsstoff Zellulose stammt aus den Zellwänden von Pflanzen, meistens Holz. Beim Herstellungsprozess entsteht Zellulosehydrat aus Chemiezellstoff (gewonnen aus einem Zellulosebrei), aus dem es mithilfe von Natronlauge und Schwefelkohlenstoff herausgelöst wird. Die dabei als Zwischenstufe anfallende dickflüssige Viskose wird gereinigt und mit Schwefelsäure behandelt, wobei das Material Zellulose herauskommt. Diese durchläuft nun als Folie mehrere Wasserbäder, um vor allem das im Herstellungsprozess aufgetretene Natriumsulfat zu beseitigen. Das letzte Bad spendet der Cellophanfolie als Weichmacher Glycerin, bevor sie auf gewärmten Walzen getrocknet und zu Rollen gewickelt wird. Passend zu ihrem späteren Verpackungszweck lassen sich Cellophanfolien zurechtschneiden, bedrucken und in Form kleben oder schweißen.4. Welche Eigenschaften hat Zellophan?
Zellophan war eine der ersten hergestellten Kunststoffverpackungen für Lebensmittel. Das dünne, farblos-transparente und aufgrund seiner gewissen Steifigkeit bei Berührungen knisternde Cellophanmaterial verfügt über weitere typische Merkmale:- nur gering dehnbar und formbar
- relativ starr beziehungsweise unelastisch
- dicht gegen Sauerstoff
- wasserdicht, aber durchlässig für Wasserdampf
- langer Erhalt von Lebensmittelaromen
- frei von gesundheitsschädlichem Bisphenol A (BPA), Schwermetallen und Weichmachern
- hergestellt ohne Erdöl
Aus diesen Eigenschaften leiten sich für das auch als Zellglas bezeichnete Material besondere Vorzüge ab:
- Da Cellophanfolie beständig gegen Flüssigkeiten ist, aber Wasserdampf entweichen lässt, bildet sich in Zellophan-Verpackungen kein Kondenswasser.
- Wegen seiner geringen Zugfestigkeit und dem höheren Steifegrad sind Cellophanfolie, Cellophanpapier, Cellophanbeutel und Cellophantüten perfekt zur maschinellen Verpackung von Waren.
- Cellophan Folie zeigt einen attraktiven Glanz und kaum Alterungsspuren.
Anders als Kunststofffolie ist Cellophanfolie brennbar, bildet beim Verbrennen Asche und riecht dabei wie das ihr ähnliche Papier. Folie aus Kunststoff hingegen schmilzt beziehungsweise schrumpft gleich nach dem Anzünden und riecht beißend.