Wissenswertes über Zuckerrohr
Erfahre im Folgenden mehr über die Vorteile und den Nutzen von Zuckerrohr sowie über seinen Anbau und die Herstellung von
Zuckerrohr. Außerdem stellen wir nachhaltige Einwegprodukte vor, die aus
Zuckerrohr gewonnen werden.
Grundlegendes: Was ist Zuckerrohr überhaupt?
Zuckerrohr - mit dem wissenschaftlichen Namen Saccharum officinarum - ist eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser oder Poaceae. Es handelt sich um eine einkeimblättrige Pflanze (Monokotyledone), die das für Paeceae typische grasartige Aussehen zeigt. Die Halme von Zuckerrohr erreichen einen Durchmesser von bis zu 45 Millimeter und eine Höhe zwischen drei und sechs Metern. Die Blüten sind rispenförmig und haben einen Durchmesser von 40 bis 60 Zentimetern.
Als Poaceare wird die Pflanz. der Unterfamilie Panicoideae zugeordnet, zu der beispielsweise auch der Mais gehört. Die Pflanze dient als wichtigster Ausgangsstoff für die Herstellung von Haushaltszucker. In jüngster Zeit wird sie zunehmend auch für die Herstellung von Bioethanol genutzt.
Woher kommt Zuckerrohr und wie wird es angebaut?
Zuckerrohr stammt aus Ostasien, wird heute aber nicht mehr nur am Ort seiner Herkunft, sondern in allen klimatisch geeigneten Regionen - vor allem den Tropen und Subtropen - angebaut. Die Top 3 Hauptanbauländer waren im Jahr 2019 Brasilien, Indien und Thailand. Um gut zu gedeihen, benötigt die Pflanze Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius. Bei niedrigeren Temperaturen wächst
Zuckerrohr langsamer, sinkt die Temperatur unter 15 Grad, stellt es das Wachstum ein. Die Pflanze braucht viel Wasser, sollte aber nicht darin stehen, da sie sonst fault. Besonders gut geeignet sind daher hügelige Anbaugebiete.
Zuckerrohr wächst aus Stecklingen. Diese werden aus dem unteren Teil der Halme der ausgewachsenen Pflanze gewonnen. Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort werden die Halmstücke mit Maschinen oder manuell in den Boden gebracht. Da die Pflanze sehr groß wird, beträgt der Reihenabstand 1,2 bis 1,5 Meter. Ein bis zwei Wochen nach dem Anpflanzen bilden die Stecklinge Wurzeln und treiben an den Knospen Rohre aus.
Der Zeitpunkt der ersten Zuckerrohr Ernte ist vom Reifegrad und Zuckergehalt abhängig. Da Zuckerrohr in so vielen Ecken der Welt angebaut wird, erfolgt die Ernte zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Neun bis 24 Monate kann es dauern, bis die Rohre das erste Mal geschnitten werden. Dafür schneidet man die Halme direkt über dem Boden ab und entfernt die zuckerlosen Blätter am oberen Ende. Dieser Ernteschritt wird mit speziellen Erntemaschinen oder aber per Hand durchgeführt. Nach der Ernte treiben die beschnittenen Stümpfe wieder aus und können nach 12 Monaten erneut abgeerntet werden. Eine Zuckerrohrpflanze wird in der Regel höchstens 20 Jahre alt und kann bis zu acht Mal geerntet werden. Auch hier gibt es Unterschiede: Während die Nutzungsdauer in Indien zwei Schnitte beträgt, sind es in Brasilien fünf Schnitte.
Zuckerrohr gedeiht nur bei bestimmten Temperaturen gut. Trotzdem kann man das tropische Gewächs auch im mitteleuropäischen Klima anbauen. In Deutschland sollte die Kultivierung aufgrund der vergleichsweise niedrigen Temperaturen aber im Kübel erfolgen. So kann man die Pflanze je nach Außentemperatur auf den Balkon, die Terrasse oder aber in die eigenen vier Wände stellen. Beachten sollte man, das Zuckerrohr rechtzeitig vor dem ersten Frost ins Warme zu holen. Denn bei Temperaturen von weniger als fünf Grad Celsius, stirbt die Pflanze ab. Die Pflanzzeit beginnt Mitte bis Ende Mai.
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Wie wird Zuckerrohr hergestellt?
Aus Zuckerrohr entsteht rund 70 Prozent des weltweit hergestellten Zucker. Im Rohr der Pflanzen befindet sich der Zweifachzucker Saccharose, dessen Anteil im Mark normalerweise zwischen 10 und 20 Prozent beträgt. Bei guter Witterung kann der Saccharose-Anteil aber auch höher ausfallen. Durch Pressen wird aus den Rohren Zuckersaft gewonnen, das Nebenprodukt ist die sogenannte Bagasse. Dabei handelt es sich um die zermahlenen, faserigen Rückstände der Rohre. Durch Kristallisation und Raffination wird der Zuckersaft anschließend zu Rohrzucker verarbeitet.
Zuckerrohr Verarbeitung: Für was wird Zuckerrohr verwendet und welche Produkte werden daraus hergestellt?
Zuckerrohr wird zum großen Teil für die Zuckergewinnung genutzt. Neben der Produktion dieses Grundnahrungsmittels wird der Zuckerrohrsaft zur Herstellung von Getränken verwendet. Frisch gepresst und gekühlt ist er sogar pur genießbar. Darüber hinaus kann man aus dem Saft einige Spirituosen brennen, zum Beispiel den aus Brasilien stammenden Zuckerrohrschnaps Cachaça. Rum hingehen gewinnt man aus der Zuckerrohr-Melasse, einem zuckerhaltigen Restsirup, der bei der Zuckergewinnung zurückbleibt.
Man kann auch die komplette Pflanze beziehungsweise bestimmte Teile von ihr verwenden. Häckselt man Zuckerrohr, dient es als wichtiges Viehfutter für Wiederkäuer, beispielsweise Schafe, Kühe und Ziegen.
Aus Zuckerrohr gewinnt man außerdem Policosanol, ein Wachs, das in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten ist und die Blutfettwerte senken soll. Die in den Blättern der Pflanze enthaltenen Zuckerrohrfasern dienen als Alternative zu Holzfasern und sind damit für die Herstellung von Papier oder Faserstoff geeignet, der beispielsweise in Eierkartons findet.
Eine immer größere wirtschaftliche Rolle spielt Zuckerrohr. für die Gewinnung von Bioethanol als Kraftstoff. Dafür wird der im Zuckerrohrsaft oder der Bagasse enthaltene Zucker fermentiert und zu Alkohol umgewandelt. Durch Destillation gewinnt man daraus fast reinen Alkohol. Dieses Erzeugnis kann in einigen Verbrennungsmotoren, sogenannten Flexible Fuel Vehicles, genutzt werden. Auf diese Weise produziert Brasilien jedes Jahr rund 16 Milliarden Liter Ethanol, der größtenteils als Kraftstoff für PKWs und Flugzeuge genutzt wird.
Auch die Bagasse ist nutzbar. Bagasse ist nur teilweise ein Abfallprodukt der Zuckerrohrproduktion. Während ein Teil von ihr tatsächlich einfach verbrannt wird, dient sie auch als natürlicher Dünger. Auf den Zuckerrohrfeldern spendet sie dem Boden wichtige Nährstoffe.
Etwa 30 Prozent der häufig als "Abfallprodukt" bezeichneten Bagasse werden im Rahmen der Zuckerproduktion als Brennstoff zur Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt. Die übrigen 70 Prozent finden weltweit als Rohstoff in verschiedenen Bereichen Verwendung. So wird die Bagasse als Brennstoff (Briketts) in Privathaushalten und als Material für Faserplatten in der Möbelfertigung genutzt. Wegen des hohen Zellulosegehalts dient sie außerdem als Ausgangsstoff für die Papier-, Karton- und Verpackungsherstellung. Weitere Anwendungsgebiete sind die Automobilbranche und die chemische Industrie. Darüber hinaus nutzt man den Rohstoff für die Energiegewinnung. So erzeugt die Insel Mauritius 30 Prozent ihrer Elektrizität durch das Verbrennen von Bagasse.
Welche nachhaltigen Einwegprodukte werden aus Zuckerrohr hergestellt?
Bagasse hat in den letzten Jahren als Plastikalternative an Beliebtheit gewonnen. In einigen Bereichen werden aus ihr Einwegprodukte hergestellt, die Produkte aus Plastik ersetzen. Denn im Gegensatz zu Plastik und Plastikersatzstoffen wie Polylactiden (PLA) ist Bagasse vollständig biologisch abbaubar. Bagasse setzt während ihres Zerfallsprozesses sogar Nährstoffe frei, die als wertvolles Kompostprodukt genutzt werden können. So ist Geschirr aus Zuckerrohr-Bagasse nach DIN EN 13432 zu 100 Prozent kompostierbar.
Bagasse verfügt über wertvolle Eigenschaften, zum Beispiel ist sie wasser- und fettresistent und außerdem hitze- und kältebeständig. Da das Material in seiner Konsistenz eher Pappe oder Styropor als Plastik ähnelt, stellt man aus ihr bisher vor allem Einwegprodukte her. Für die Herstellung von Besteck ist sie beispielsweise weniger gut geeignet als Bambus. Dafür lassen sich aus Bagasse, vermischt mit etwas Wasser, nachhaltige Verpackungen und Boxen für Take-Away-Gerichte oder Einmalgeschirr, zum Beispiel Becher und Teller, herstellen.
Und so entstehen die Einwegprodukte aus Bagasse:
1. Die in der Zuckerproduktion übriggebliebenen Rohrfasern werden nass gelagert. So entledigt man sich der kurzen Markfasern und des Zuckers, die die weitere Verarbeitung behindern würden.
2. Nun wird die Bagasse mit Wasser vermischt, bis sie zu einer breiigen Masse wird. Außerdem kommen natürliche Bindemittel und biologisch abbaubare Bleichmittel hinzu.
3. Anschließend gießt man die breiige Mischung in die gewünschte Form. Durch hohe Temperaturen und eine Erhöhung des Drucks wird die Masse fest zusammengepresst.
4. Das war's, die Teller, Schüsseln und Schalen aus Zuckerrohr sind fertig!
Inzwischen ist die Vielfalt an Zuckerrohr-Einwegprodukten riesig. Für private Haushalte stellen sie eine nachhaltige, umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verpackungsmaterialien dar. Darüber hinaus eignen sie sich als To-Go-Verpackungen für den Einsatz in der Gastronomie, im Catering, Lieferservice oder Foodtrucks. Natürlich sind alle angebotenen Produkte absolut lebensmittelunbedenklich.
Vorteile der Zuckerrohr-Verpackungen:
Sehr stabil und robust, nicht leicht biegsam
Gute thermische Eigenschaften (Kälte- und Hitzeresistenz)
Wasser- und fettresistent - daher auch für heiße und fettige Gerichte
geeignet
Vollständig biologisch abbau- und kompostierbar
CO2-neutrale Entsorgung
FAQ
Kann man Geschirr aus Zuckerrohr mehrmals verwenden?
Bei gewerblichem Gebrauch ist Zuckerrohr-Geschirr nur für die einmalige Nutzung vorgesehen. Da es sich um sehr hochwertiges, stabiles Material handelt, ist es ausreichend gegen Durchweichen oder -fetten geschützt. Trotzdem ist die bestmögliche Qualität nur bei einmaliger Nutzung gegeben. Im privaten Bereich kann man die Produkte gegebenenfalls vorsichtig abspülen und erneut verwenden.
Gibt es eine maximale Lagerzeit für Einwegprodukte aus Zuckerrohr?
Nein. Einwegprodukte aus Zuckerrohr lassen sich problemlos einlagern, sie besitzen kein Verfallsdatum. Die einzige Bedingung ist, dass die Produkte an einem dunklen und trockenen Ort gelagert werden.
Werden für die Produktion von Zuckerrohr-Einwegprodukten Pflanzen verwendet, aus denen andernfalls Lebensmittel hergestellt würden?
Nein. Für die Herstellung von Zuckerrohr-Geschirr nutzt man ausschließlich Nebenprodukte aus der Zuckerproduktion. Die Bagasse besteht aus dem faserigen Restmaterial aus der Zuckerproduktion, das sich nicht zum essen oder zur Lebensmittelherstellung eignet.
Sind Zuckerrohr-Einwegprodukte wirklich vollständig kompostierbar?
Ja, das ist richtig. Wer Einweggeschirr aus Zuckerrohr kompostiert, wird feststellen, dass es innerhalb weniger Wochen verrottet und zu neuer Erde wird.
Wie entsorgt man Einwegprodukte aus Zuckerrohr bzw. Bagasse?
Damit die aus Bagasse hergestellten Produkte korrekt kompostiert werden können, sollte man sie im Biomüll entsorgen. Gibt man sie dagegen in den Restmüll, wird sie mit dem anderen Abfall verbrannt. Die Produkte sollten auch nicht einfach in der Umwelt entsorgt werden. Das Material ist zwar biologisch abbaubar, benötigt dafür aber eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchtigkeit. In Deutschland herrschen diese Bedingungen ausschließlich in industriellen Kompostieranlagen.